Die Swisscom leidet unter einem Datenleck: Offenbar schafften es Unberechtigte im Herbst 2017, sich Daten von ungefähr 800’000 Mobilfunkabonnenten abzuziehen. Die Daten sind allerdings nach dem Schweizerischen Datenschutzgesetz nicht besonders schützenswert, es handelt sich um Name, Telephonnummer, Adresse und Geburtsdatum. Dies allerdings «verkauft die Geschichte nicht», daher wird dieser Umstand oft nicht in der Presse – oder was sich hier gemeinhin Presse nennt – erwähnt.
Um die Kunden zu beruhigen oder midestens zu informieren, bietet die Firma einen Dienst an, über den Abonnenten prüfen können, ob ihre Daten unter den abgeflossenen sind (für Swisscom-Kunden: SMS mit «Info» an Nummer 444 senden). Natürlich habe auch ich geprüft, ob meine Daten darunter sind.
Soviel zuvor: Sie sind es nicht – wie mir Swisscom mit der Antwort im linken Bild bestätigt hat. Was mich allerdings leicht irritierte: Sie «entschuldigt sich» (sic!, mehr dazu später) für meine Unannehmlichkeiten.
Ein normal sarkastisch-zynisches Gehirn wie meins kommt da natürlich sofort auf den Gedanken, dass der Swisscom offenbar peinlich ist, dass meine Daten nicht abgeflossen sind. Moment – bevor Sie jetzt finden, ich ziehe das ganze doch etwas ins Lächerliche: Sehen Sie Sich die Antwort auf dieselbe SMS eines meiner Bürokollegen an – gleich hier, rechts. Genau. Seine Daten wurden betroffen, aber es fehlt jede Entschuldigung. Das lässt wohl kaum einen anderen Schluss zu.
Noch zu «entschuldigt sich»: Ich war eigentlich immer der Meinung, die Geschädigten entschuldigten die Schuldigen. Die Swisscom entschuldigt sich aber gleich selbst – wie bequem. Würde die Swisscom – wie aus meiner Sicht korrekt – um Entschuldigung bitten, würde ich sie ihnen wohl auch gewähren… Obwohl mich natürlich schon ein wenig wurmt, dass sie meine Daten nicht verloren haben.
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